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16.11.2007 - 22:04 h
TO-Der-Baum.html


Netzbürgerliches und Privates aus dem Rosengarten

und natürlich auch aus Hamburg . . .



16. November 2007

   

Ein Baum, ein Igel . . . und der Herbst - in Rosengarten


Mit diesem Bericht möchte ich den Wunsch einer jungen Dame erfüllen
und einmal etwas Persönliches aus dem Rosengarten berichten.
Nein, den Namen der jungen Dame verrate ich nicht . . .

Der Baum
Den Baum, um den es geht, seht ihr im nachfolgenden Bild (oben in der Bildmitte).
Er überragt noch das auf dem Berg dahinter liegende Haus.
In dem Häuschen mit dem roten Dach wohnen wir.
Genau genommen waren es zwei Bäume, eine riesige Buche und eine etwas kleinere Eiche. Die beiden waren im Laufe der Jahre im unteren Stammbereich zusammengewachsen.

Dieses Foto wurde vom gegenüber liegenden Hang aus aufgenommen.
Der Baum. Oben in der Bildmitte seht ihr die Krone der inzwischen gefällten Buche


Der Baum war krank.
Er würde irgendwann einmal umzufallen.
Wann er umfallen würde?
Beim nächsten Sturm?
Oder wenn er sein eigenes Gewicht einmal nicht mehr tragen könnte?
Er stand viel zu nahe am Haus, als daß wir hätten abwarten können, wann er denn nun umfallen würde.
Schon vor Jahren fragte ich einen Fachmann, ob der Baum standfest sei und wie viele Jahre er wohl noch an seinem Platz stehen könnte.
Die Antwort war beruhigend: "Der steht schon runde 100 Jahre, der ist kerngesund
und der steht nochmal 50 Jahre an seinem Platz!"

Nun, seit 3 Jahren fiel uns auf, daß wir im Herbst weniger Laub als üblich von unserem Rasen harken mußten.
Und in diesem Frühjahr was es nicht mehr zu übersehen: Einige Äste blieben kahl und an den meisten anderen Ästen bildeten sich keine neuen Triebe und die Blätter waren viel kleiner als früher.

Den Ernst der Lage erkannten wir aber erst richtig, als wir bei der Gemeindeverwaltung Rosengarten um eine Fällgenehmigung nachsuchten.
Nach gründlicher Prüfung meinte der zuständige Sachbearbeiter sinngemäß:
"Sie können den Baum schon gleich fällen . . . den schriftlichen Bescheid erhalten sie in den nächsten Tagen, aber warten sie nicht bis dahin . . . der Baum ist nicht mehr standfest . . .
Für mich klang das soo: ". . . und der nächste Stum könnte ihn umwehen!"

Eine etwa 3 Jahre alte Satelliten-Aufnahme findet ihr hier:
http://maps.google.de/maps?ll=53.45061,9.899541&z=18&t=h&hl=de


Zwei Monate harter Arbeit liegen hinter mir.
Auf unserem Grundstück mußte eine rund 120 Jahre alte Buche und eine etwas jüngere Eiche gefällt werden. Sie waren krank und altersschwach und gefährdeten das nahestehnde Haus.
Der Stammumfang der Buche betrug satte 3,40 Meter und der der Eiche immerhin noch runde 1,77 Meter. Der höchste Zweig der Bäume mag so um die 30 Meter hoch in den Himmel geragt haben.
Ein einziger Tag reichte für die vier Baumfäller mit ihrem Hubwagen und den monströsen Kettensägen, um die beiden Riesen scheibchenweise herunter zu sägen.
Dieser Aufwand war notwendig, weil die beiden Bäume nur rund 10 Meter vom Haus entfernt standen und deren Zeige in den Dachbereich hinein ragten; so einfach mal eben fällen war da nicht drin.

Hier sieht man das über das Hausdach ragende Geäst.
Hier sieht man das über das Hausdach ragende Geäst der kranken Buche.


Die Eiche und der linke Hauptstamm der Buche sind schon gefällt.
Die Eiche und der linke Hauptstamm der Buche sind schon gefällt.


Ein wirrer Haufen Holz wartete darauf, gespalten zu werden
Und da lag dann der wirre Haufen von Holz vor unserer Terasse und wartete auf uns.
Die größeren Baumscheiben waren von den Baumfällern schon gleich geviertelt worden, aber selbst dieses vorgespaltene Zeugs konnte ich nicht auf meinen neu gekauften Holzspalter heben . . .
Da half mir dann ein Vetter und spaltete die etwas größeren Stücke noch einmal, auf ein für mich erträgliches Gewicht.

Ein Foto kann die Masse des
am Boden liegenden Holzes nicht so recht zeigen.
Ein Foto kann die Masse des am Boden liegenden Holzes nicht so recht zeigen.

Der Baumstumpf ragt noch 114 cm aus dem Boden heraus und der kleine Steppke
hatte seinen Spaß, daran da oben hinauf zu klettern.

Jetzt, nach zwei Monaten, stehen zwei große Holzstapel im Garten, der Schuppen
hinterm Haus ist voll Holz und draußen, an der hinteren Garagenwand, ist der Stapel mit dem schon etwas morschen und wurmstichigen Holz.


Wohin mit dem vielen Holz?
Ja, soo sieht der eine Holzstapel aus . . . ca. 3 Meter Durchmesser und so um die 2,1o Meter hoch . . .
Die Mathematiker unter euch können schon einmal anfangen zu rechnen, wieviel Raummeter das sind, die ich mir da mit maschineller Hilfe zusammen gehackt habe.
So in zwei bis drei Jahren kann gerne mal wieder ein harter Winter kommen . . . dann wird es bei uns schön warm am Kamin. Aber auch unser kleiner alter Buderus "Unterbrand"-Ofen ( wer kennt so etwas überhaupt noch?) bekommt den größeren Teil des Holzes ab. Der heizt einfach wirtschaftlicher und schafft es in der Übergangszeit auch, das ganze Haus warm zu halten. Bei den heutigen Heizölpreisen ist das schon eine große Hilfe für uns.

Das ist der erste (runde) Holzstapel, der zweite (rechteckige) Holzstapel steht nur 5 Meter weit weg . . .


Der Igel.
Zum Ausruhen hatte ich mir einen Gartenstuhl an den Holzspalter gestellt.
Vor drei Wochen, das Wetter war noch schön und ich wollte nachmittags um 15 Uhr gerade wieder mit dem Holzspalten anfangen, da lief mir doch glatt ein klitzekleiner Igel vor die Füße.
Oh weh!
Noch soo klein und das kurz vor dem Winter?
Und dann auch noch bei hellem Tageslicht auf der Futtersuche?
Wenn der Kleine den Winter überleben soll, dann muß er entweder zu uns in den Keller oder aber wir müssen ihn draußen noch ein wenig hochpäppeln.
Den Teller mit Katzenfutter, den ich ihm unter die Nase schob, quittierte er dankbar und rollte sich gleich wieder aus.
Der Kleine hatte mehr Hunger, als Angst vor mir.
Nach ein paar Tagen kam er nicht mehr zur Tageszeit, sondern erst, wenn es dunkel war. Aber inzwischen hat er auch von einem oder mehreren größeren Igeln Konkurrenz bekommen. Gestern erwischte ich sogar eine recht seltene Haselmaus an seinem Teller.
Ein Foto von unserem "Haus-Igel" wird hier später eingefügt, ich möchte mir das arme Tier nicht gerade jetzt durch einen Blitz für das Foto verprellen.

Jetz ist es Herbst.
Die Amerikanische Roteiche, die wir im Jahre 1990 vorsorglich gepflanzt hatten, hat uns mit ihrer Pracht über den Verlust der Buche und der mit ihr verwachsenen 'deutschen' Eiche hinweg getröstet.

Dieser 'Ersatzbaum' tröstet uns ein wenig über den Verlust der Buche hinweg.
Dieser 'Ersatzbaum' tröstet uns ein wenig über den Verlust der Buche hinweg.

Aber auch die Pracht der Amerikanischen Roteiche ist inzwischen vergangen.
Innerhalb von nur 3 Tagen hat sie alle ihre herbstlich gefärbten Blätter verloren.
Der letzte Sturm hat es hinbekommen, daß wir jetzt, anstatt Holz zu hacken, Laub harken dürfen . . .

Euer Netzgärtner Kurt aus Rosengarten

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